Samstag, 29. Dezember 2012

MERRY CHRISTMAS!


Samstag, 10. November 2012

I think everybody should like everybody

Mal wieder "Guten Tag" an all die lieben Zurückgebliebenen :D Na wie schlagt ihr euch im Prüfungsstress nach den Ferien? Während ich mir mal wieder die Zeit genommen habe diese Anreihung von Wörtern für euch nierderzuschreiben, ist mir lustiger Weise immer öfter passiert, dass ich nach deutschen Worten und Satzbildungsregeln suchen musste. Alles in allem fange ich wirklich langsam an, diese Sprache und Kultur in mich aufzusaugen, auch wenn ich dann doch immer noch nicht so weit bin, als das ich mich hier völlig zu hause fühle... Dieses mal, das ganze ein wenig kürzer, aber das ist ja auch mal ganz nett.




Ich kann jedenfalls endlich befriedigt sterben. Warum? Ich, Juliane Fett, habe South Dakotas (einzige) wichtige Attraktion gesehen - den Mount Rushmore!!! Zugegebenermaßen war ich wirklich beeindruckt. Zu meinem Touristen-Erlebnis ist es gekommen, da Frau Kuegle mich und Katie zu einem Fieldtrip der deutschen Austauschschüler-Gruppe und des German-Clubs eingeladen hatte. Abgesehen davon, dass die deutschen wirklich sehr, sehr schweigsam waren, hatten Katie, ihr Cousin Liam und ich wirklich viel Spaß...
Der erste Programm-Punkt des Ausfluges war ein pseudo Retro-Old-Fashioned-Foto-Shoot, während-dessen sich alle Teilnehmer in schlimmster Kälte ihre Hinterteile abgefroren haben.


Aber nun zum Mount Rushmore: Da der Mount Rushmore einfach zum Leben eines "South Dakotarier" 
dazu gehört, konnten mir Katie und Liam wirklich viel darüber erzählen. Betrachtet mcih jetzt als mögliche Touristen-Führerin, wenn ihr die Intention hegt, mich mal eben besuchen zu kommen. Dieses riesige Monstrum aus Stein war nämlich erst viel größer angedacht und sollte anstatt nur der Köpfe ganze freigelegte Körper zeigen. Es ist jedenfalls das Sinnbild amerikanischer Errungenschaften symbolisch durch die vier Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt repräsentiert.


Weiter ging es danach zu Crazy Horse, die weniger bekannte Sehenswürdigkeit in SD - dem Staat, der sich selbst "The Mount Rushmore State" genannt hat. Crazy Horse ist sozusagen das Pendant zu Mount Rushmore und soll in der Zukunft ein Ebenbild des Native American-Anführers "Crazy Horse" werden. Dieser repräsentiert hierbei die Prinzipien der Indianischen Kultur und gilt als der berühmteste und 
durchhaltungsfähigste Native American im Kampf gegen die West-Siedler, die im 19. Jh. das Land der indianischen Stämme in einem sehr lang andauernden Konflikt erobert haben - mit Verlusten auf beiden Seiten. Das Interessante bei diesem Projekt ist, dass es im Vergleich zum Mount Rushmore völlig auf privater Finanzierung basiert und dass es rößentechnisch um Einiges größer ist als MR. Im Bild ist die umrundete Fläche ungefähr die Größe des Mount Rushmore. Auch ein Unterschied ist, dass dieses riesen Projekt, das jahrelang nur von einem einzigen Mann versucht wurde, zu realisieren, jetzt nur von Mitgliedern seiner Familie weitergeführt wird, was das langsamere Erreichen von Zielen erklärt. Fragt mich nicht, wann sie letztendlich dieses Werk vollenden werden, aber allein der Versuch ist schon unglaublich.

Egal wann das hier erscheinen wird, aber in wenigen Stunden wird der amerikanische Präsident bekannt gegeben und ich muss schon zugeben, dass die letzten Wochen schon sehr, sehr fühlbar vom amerikanischen Wahlkampf geprägt waren. Abgesehen davon, dass ich nach wie vor von den Massen an Geld, die nur für die Promotion ausgegeben werden und ca. 6 Milliarden $ betragen, geschockt bin, habe ich das ganze eher negativ mitbekommen müssen. Vor allem weil man in der Schule so unglaublich intensiv gezwungen wird, Stellung zu nehmen. Immer und immer wieder werden die
gegenseitigen Standpunkte erläutert, was natürlich der Weiterbildung hilft, aber währenddessen die Schüler sich gegenseitig herabstufen, abhängig vom präferierten Kandidaten - im stockkonservativen, folglich republikanisch geprägten South Dakota ist das dann also Mitt Romney (übrigens schon 65) gewesen. Obama-Befürworter, sprich Liberalere, trauen sich manchmal gar nicht offen ihre "Gesinnung" zu zeigen. Alles in allem war es aber schon eine Erfahrung  und ich durfte nicht nur selbst in der Schule wählen - natürlich nicht offiziell geltend, aber die Erfahrung zählt doch! - sondern man lernt gleichzeitig auch sehr viel über die amerikanische Mentalität. Ausführlich diskutiert wurde hierbei natürlich auch "Obamacare" und was ich so mitbekommen habe, nachdem ich nach unserem Gesundheitssystem gefragt wurde, ist, dass in den USA, stattliche Hilfe zu bekommen, sozusagen sozialer Kastration gleicht. Auch dieses ur-patriotische Gefühl, mit dem die Leute hier das ganze Szenario betrachten und das immer noch von den Errungenschaften zehrt, die über 200 Jahre zurückliegen, ist wirklich erstaunlich. Prinzipien der Unabhängigkeit, vor allem vom Staat, natürlich der Nationalstolz und das Militär sind riesige Faktoren, auf die der amerikanische Wähler Wert legt.


Wirklich spannend zu verfolgen für mich, waren aber die "Presidential Debates". Dabei hat sich der Zuschauer dann ein besseres Bild machen können. Ich war vor allem während der zweiten Debatte ein wenig von Romney's spürbaren Sexismus überrascht, was dann aber auch erklärt, warum die Mehrheit der amerikanischen Frauen, Obama gewählt haben. Das ist jetzt aber erst mal abgeschlossen und ich muss zugeben, dass mich das sehr erfreut, denn nun kann das in "rot und blau geteilte" Amerika, nach 2 Jahren wieder ein gemeinsames werden - was wirklich nötig ist!
(Wer Bad Lipreading kennt, weiß was das Video hier oben ist, jedenfalls sehr lustig, auch wenn es nicht immer Sinn zu machen scheint :D)

Dienstag, 16. Oktober 2012

Wer lebt denn hier stereotypisch?


Das wäre dann wohl ich ;D Na meine lieben, wie geht es euch? Habt ihr Sloup alle gut überstanden? (zumindest beim Verlassen hoffentlich nüchtern!) Das ist irgendwie ein wenig lang geworden, also macht euch aufs runter scrollen gefasst! Mir geht es jedenfalls verdammt gut und es gibt "unfortunately" mal wieder unglaublich viel zu erzählen! Ich kann nur sagen, dass ich mittlerweile anfange, mich wirklich wohl zu fühlen. Zwar nicht dermaßen, dass ich jetzt auch anfange, in Jogginghosen herumzulaufen, aber zumindest, dass ich-- naja, da bin ich jetzt auch überfragt :D Es scheint sich langsam aber alles mehr oder wenig zu etablieren. Ich habe neben Sierras Freundeskreis mittlerweile eine kleine Gruppe von Freunden gefunden, die sich in letzter Zeit stetig vermehrt. Das Gefühl, in eine Klasse zu gehen und freudig von anderen begrüßt zu werden, hat mir hierbei wirklich gefehlt... Aber gleichzeitig fehlen mir auch hundert Dinge, die in Rapid City einfach nicht aufzufinden sind... Darunter Combo-Abende, tiefgründige Elbe-Gespräche, Second-Hand-Läden, Straßenbahnen, Fahrradwege, Elbflohmärkte, Museen, Müsli, natürlich das Benno (:D), Gewitter, türkische Fleischzubereiter, Fotoboxen, undundund...

Trotzdem muss aber gesagt werden, dass es wahrscheinlich auch hundert Dinge gibt, die es in Dresden niemals gäbe... Nicht nur, dass Rapid City ein Stück der Berliner Mauer besitzt, nein nein, hier gibt es auch eine Straße, die von allen 43 amerikanischen Präsidenten gesäumt ist (Obama wird entweder dieses Jahr natürlich nach November oder in vier Jahren hinzugefügt). Wie man hier sieht, habe ich mir gleich den nettesten von allen geschnappt, für den ich gerne meinen "wunderschönen" Nachnamen in "Watergate" umbenennen werde :D (wenn wir schon mal bei Nachnamen sind, meine Mathe-Banknachbarin heißt "Fettig"- ich bin also immer in passender Gesellschaft!) Das ist nicht das einzige, dass unterstreicht wie patriotisch Rapid City ist. Ein Fakt, den man wohl nicht verneinen kann... Ich werde mich wohl eher sehr langsam an die ständige Hymne vor allen Sportveranstaltungen gewöhnen... Nicht zu vergessen natürlich auch die Flaggen, die nicht nur jedes Klassenzimmer, die Turnhalle und die Flure schmücken, sondern auch in der Kirche nicht wegzudenken sind. Alles in allem werde ich diese Kultur, die obwohl sie noch so ähnlich sein mag, so unglaublich anders ist, wohl niemals wirklich verstehen oder für "richtig" empfinden können.

In U.S.History schauen wir zurzeit "Dances with Wolfes" und wer den Film kennt, kann sich vorstellen, wie ungefähr bzw genauso es hier in South Dakota aussieht. Die Majestät dieser noch so gut wie völlig unberührten, roughen und wunderschönen Weiten dieses Landes ziehen mich mehr und mehr in ihren Bann. Die trockene Landschaft, die sich ins Unermessliche zu erstrecken scheint und all die mystische Atmosphäre des ihrem Ursprung treu gebliebenen Land der "Dakota" kann man nicht wirklich beschreiben. Man spürt nur, dass, bevor der böse Westen dieses riesige Territorium enteignet hat, es wirklich ein unglaublicher Ort gewesen sein muss. Der Film fasziniert mich immer mehr je weiter wir vorankommen. Denn obwohl ich zwar viel über die Konflikte zwischen den "Einwohnern" hier und den Native Americans gehört habe - die bis heute noch spürbar sind - hatte ich aber die Komplexität derer Wurzeln bisher noch nicht so ganz verstanden. South Dakota ist, glaube ich, auch der Staat mit den meisten Reservaten hier und man könnte sagen, die Vorurteile gegen die "Ureinwohner", die aufgrund der Ereignisse der Vergangenheit - die natürlich nie wieder geändert werden könnten - spezielle Zuwendungen und Zuschüsse vom Staat bekommen, mit "unseren" Vorurteilen gegen Hartz 4-Empfänger zu vergleichen sind.

Wenn wir dann auch schon mal bei den Native Americans sind, letzte Woche war ich mit meiner Journalism/Yearbook-Class bei der Eröffnungsfeier des Black-Hills-Powwow. Was ein Powwow ist, ist ein wenig schwierig zu erklären -- von daher hier der Wikipedia-Link :D (http://de.wikipedia.org/wiki/Powwow).
Die Rythmen, Kostüme (an sich gilt es als unhöflich, die Gewänder als Kostüme zu bezeichnen!!) und natürlich die Tänze haben uns alle wirklich beindruckt, obwohl die meisten schon bei voherigen Powwows gewesen sind. Die Sprache der South Dakota dominierenden Stämme ist "Lakota" und eine unglaublich geheimnisvolle und wunderschöne Sprache, die leider nur noch von wenigen Native Americans beherrscht wird. Was bei der ganzen Veranstaltung aber auch im Vordergrund stand, war der Apell an beide Kulturen, die Vergangenheit sein zu lassen, damit letztendlich eine völlige von Respekt geprägte Annäherung zu Stande kommen kann.
Dieses ganze Ereignis und überhaupt die ganze Kultur hat mich aber wirklich fasziniert, auch wenn ich nicht leugnen kann, dass ich bis zum Ende das Gefühl hatte, trotz all der Erklärungen diese komplexe Kultur nicht wirklich verstanden zu haben.

Rein vegetationstechnisch hat South Dakota aber wirklich viel zu bieten und die räumliche Nähe zu den Black Hills nutzen wir mehr als regelmäßig aus. Mittlerweile hat der Herbst hier Einzug gehalten und ich spaziere tagtäglich mit Pre durch die sich immer bunter färbenden Wälder. Da kann man schon mal zum Pantheisten werden, bei all der schönen Natur, die einen hier umgibt. 

Vorletztes Wochenende sind wir in irgendeinen normal nicht wirklich zugänglichen Canyon geklettert und hatten bei wunderbaren 25° einen unvergleichlichen Indian-Summer Wald zu bewundern... (Um die vor allem von Sierra gemachten Bilder besser  bewundern zu können, klickt ihr sie am besten an, damit eine - natürlich super praktische Galerie erscheint :D )














Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle: Geht.Nicht.In.Kurzen.Shorts."Rock-Climbing".Oder."Power-Hiking"
!!!!! Meine Beine sind nach wie vor nicht in einem Zustand, den man der Außenwelt zumuten könnte.
Hierbei muss gesagt werden, das das momentan auch gar nicht möglich wäre! Seit diesem Mittwoch und einem Temperatursturz von 25° Grad CELSIUS ( = Fahrenheit kriege ich immer noch nicht in meinen Kopf), ist jedenfalls mir nicht mehr danach, im Rock herumzuspazieren...
Die South-Dakota-Menschen haben da anscheinend ein anderes Kälteempfinden! Wobei ich aber momentan nicht die Einzige bin, die wegen einer Erkältung konstant von einer Packung Taschentücher begleitet wird... Alles in allem werde ich mich eher langsam an dieses wechselhafte Wetter gewöhnen, das nächste Woche wieder bis zu 24° steigen soll, nachdem es gestern geschneit hat.

Freitag, 14. September 2012

Till I can get my satisfaction

Unglaubliche zwei Wochen sind jetzt schon vergangen und ich habe immer noch kaum Zeit, auch nur ansatzweise hier regelmäßig etwas zu schreiben... Und da Charlie mich aufgrund fehlendem Total-Internetempfang textmäßig nicht "unterstützen" wird können, werden wir mal sehen, was das hier noch wird. Aber das missfällt euch vllt gar nicht so sehr, da ihr bestimmt genau wie ich fast täglich mit neuen Auslands-Facebook-Gruppen-Status-Armadas überflutet werdet :D Mir geht es auf jeden Fall blendend, obwohl ich leider unter fast chronischer Müdigkeit leide. Der einzige Unterschied zu meiner "deutschen" Schlafmissachtung ist, dass ich hier unter Hausaufgaben, Essays und PowerPoint-Präsentationen kaum atmen kann. Der Schwierigkeitsgrad ist hierbei wirklich zu meistern, aber die Menge lässt einen samt der fremden Wörter manchmal wirklich verzweifeln. Alles in allem liebe ich aber einfach diese Schule und ich liebe es (mehr oder weniger), jeden Tag aufs Neue durch die Schulflure zu eilen, um die kilometerlangen Wege in 5 min ohne Verspätung zu meistern. Einfach weil meine Klassen alle so unglaublich Spaß machen, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie einfach völlig anders sind. Die Lehrer hier sind im Gegensatz zu unseren wirklich viel nachsichtiger und machen keinen Stress, wenn man mal noch ein wenig Zeit braucht, obwohl sie gleichzeitig immer ihre Disziplin einfordern. Meine Psychologie-Lehrerin zum Beispiel ist einfach der Hammer; diese kleine, grauhaarige Frau voller jugendlichem Elan überrascht uns jeden Tag immer wieder, wenn wir über die normalsten Dinge nachdenken müssen und am Ende einsehen, dass wir eigentlich bisher noch nichts über uns und die Welt gewusst haben. Gestern haben wir 5 Minuten lang geübt, wie man meinen Namen ausspricht, bis alle aufgegeben haben, obwohl meine Banknachbarschaft jetzt "Jule" benutzt ;D Was auch unglaublich viel Spaß macht, ist mein Theaterkurs... Bis nächste Woche müssen wir eine Szene aus Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" einstudieren und ansonsten beschäftigen wie uns mit Improvisation, der Geschichte des Theaters und so vielen anderen Dingen :) Mein Lehrer, ehemals selbst Schauspieler, ist hierbei ganz "einzigartig" in seiner Art zu "lehren". Letzten Freitag bei einem Improv-Spiel namens "Bench" (vllt. kennt ihr Musilprofiler das ja!?) hat er einfach das ganze Spiel unterbrochen, um mir zu sagen, dass er fände, dass wann immer er mich anguckte, er das Gefühl habe "that you're so pissed of me "... :D Oh ja, ich mache immer einen guten Eindruck hier. Meine Drama-Class ist jedenfalls ein Fall für sich. Ich möchte ja keinem zu nahe treten, aber dieser Haufen aus Verrückten, ADHS-Leidenden und enthusiastischen Glee-Rachels ist schon ein Schauspiel für sich. Insgesamt bin ich aber wirklich glücklich mit der Schule, den Lehrern und Mitschülern- glaube ich :D



Das Bild ist Ergebnis des traditionellen "First-day-of-school"-Bildermachens(---> erklärt unter anderem auch die gequälten Gesichter), was hier wirklich eine verbreitete Krankheit ist, einfach alles immer bildlich festhalten zu müssen...




Außerhalb der Schule hatte ich bisher abgesehen von Hausaufgaben noch nicht allzu viel zu tun, aber wenn nächste Woche die "Clubs" starten, wird sich das ändern. An die Stevens' Highschooler heran zu kommen ist insgesamt ein wenig schwierig, wie mir gesagt wurde, aber alles in allem habe ich schon viele Bekanntschaften gemacht, die sich langsam vertiefen, auch wenn ich immer belächelt werde, weil ich die Masse an Namen einfach nicht behalten kann.

Insgesamt durfte ich bisher aber schon viele Volleyball-Spiele genießen, da Sierra endlich die Try-outs hinter sich hat und offiziell im Team ist und um Fotos für unser Jahrbuch zu machen. Meine Yearbook Class ist auf alle Fälle ziemlich cool und obwohl ich das Jahrbuch zu 1/4 selbst gestalten werden muss und wir gleichzeitig immer noch für die Schülerzeitung Artikel schreiben- wir also allerhand zu tun haben, macht es einfach riesig Spaß.
Der Sport und die Games sind hier aber um einiges wichtiger und werden viel ernster genommen als bei uns, da der Sport für viele hier die einzige Möglichkeit für ein Stipendium ist. Während der Spiele sind auch immer mindestens 200 Schüler da, um ihre Mannschaften zu unterstützen. Unser Football Team ist hierbei erbärmlich auch wenn ich diesen Sport bisher noch nicht voll und ganz verstanden habe und das auch erst mal so bleiben wird.

Mittlerweile hab ich auch alle anderen Austauschschülerin meiner Organisation kennengelernt, von denen ein Däne mit mir gemeinsam zu Schule geht. Insgesamt sind wir 10, wobei die Nationen Australien, Schweden, Dänemark, Japan, (französische) Schweiz, Italien, zweimal Österreich und noch einmal Deutschland vertreten sind. Die Gruppe ist auf jeden Fall sehr lustig und in den nächsten Wochen fahren wir wahrscheinlich zusammen campen...




Meine Gastfamilie hält mich jedenfalls auf Trab. Die letzten zwei fast drei Wochen waren auf alle Fälle der "Burner". Vorletztes Wochenende waren
Sierra, Dawn und ich auf der Hochzeit eines von hunderten Cousins, wobei ich gleichzeitig auch den Rest der Famillie von Josh kennengelernt habe. Seine Mutter, die erst 57 ist und daher weniger eine "Oma" ist, als super lustig und eine gute Tänzerin :D Seinen Vater, seinen wenig jüngern Bruder, samt Frau und die Frau seines jüngsten Bruders, der 12 Jahre jünger ist und seit 4 Monaten stolzer Papa von "Otto Fritz" ist. Dieses Kind ist das absolut süßeste Geschöpf und liebste Baby was ich in meinem kurzen Leben kennen gelernt habe. Die Hochzeit war auf jeden Fall herrlich, was nicht zuletzt der Fotobox zu verdanken ist, mit der die Gäste- vor allem wir- unglaublichen Spaß hatten. Den DJ hätte ich gerne geschlagen, auch wenn er dann irgendwann mein für Sierra gewünschtes Lied gespielt hat!
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie meine Gastoma dazu getanzt hat... :)



Montag, 27. August 2012

Did you know I am gorgeous?!

Mein allesgeliebten Zurückgelassen,

ich komme gerade von meinem ersten Schultag und zusammen mit den 4 Tagen, die ich jetzt schon hier bin, gibt es zu meinem Leidwesen wirklich viel zu erzählen, sodass dieser Post wahrscheinlich eher lang wird. Natürlich müssen erst mal die Intentionen für diesen "Blog" erklärt werden. Also da ich wirklich der ewigen Emails und des Zeitunterschiedes überdrüssig bin, habe ich jetzt diese von Charlie und mir für die einfachste Art der Kommunikation beschlossene Seite ins Leben gerufen. Ich hoffe so, wenigstens ein wenig mit euch in Kontakt zu bleiben und freue mich jeder Zeit riesig über Emails eures bevorstehenden Oberstufen-Abenteuers oder jeglicher Abenteuer, die ihr während unser einjährigen Abwesenheit erlebt!

Als erstes gilt zu verkünden, dass die Angst meiner Oma, dass ich mich in einen "Einheimischen" verliebe und hier bleibe, völlig unberechtigt war: es tut mir leid, aber die Hälfte der Jungs hier sehen entweder aus wie Milchbubis oder als würden sie sich von Steroiden ernähren. Jedes zweite Mädchen hingegen hat ein Make-up-Repertoire wie Julia(-also dementsprechend geschminkt).... Das einzige Wort, was mir seit dem Aufenthalt auf dem Denver Flughafen durch den Kopf ging, war FREMDKÖRPER. Bei all dem Botox, fetten Menschen und herumwackelnden Stöckelschuhen klares Zeichen von Kulturschock! Aber ich muss zugeben, dass abgesehen von äußerlichen Dingen, die Menschen hier einfach so viel flexibler und weltoffener   sind als wir Deutschen. Wie warmherzig die Leute auf einen zugehen - vllt auf einer oberflächlichen Ebene- aber ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viele Komplimente bekommen wie in denvergangenen Tagen. Ich meine in Deutschland war ich ja immer die "Pseudo-Dicke" (MWK ich weiß!!!), aber abgesehen davon, dass ich für meine "perfekten" Kurven bewundert wurde, hat mich heute auf dem Schulflur einfach ein Mädchen angesprochen, um mir zu sagen, dass sie gerne mein Gesicht hätte und ein anderes in meiner Drama Class meinte nur: "Oh my good, you look so gorgeous!" Dass man nicht weiß, wie man darauf zu reagieren hat - besonders als mir zwei Lehrerinnen Komplimente gemacht haben - ist das schon ganz anders als bei uns. Ich würde meinen, bevor eine unserer Schulprinzessinnen sagen würde, dass man abgesehen von ihr irgendwie nett aussieht, muss schon viel passieren. Aber leider denke ich trotzdem immer noch, dass auf meiner Stirn groß "crazy exchange student" geschrieben steht. Denn wenn man von dem ständigen Geglotze absieht, ist man das "Oh that's Sierras german exchange student!"-Geflüster ganz schön leid, vor allem bei 1800 minder oder mehr ziemlich freakigen Mitschülern. Sierras Freundinnen sind übrigens einfach der Hammer. So unglaublich nette und unkomplizierte, vllt ein wenig gemeine :D, aber lebensfrohe Mädchen habe ich selten gesehen. Und abgesehen davon kümmern sie sich wirklich viel um mich, von Sierra nicht zu sprechen: Im ersten Moment als mich meine Gastfamilie und mein EF-IEC vom Flughafen abgeholt haben, hatte ich erst den Eindruck, dass sie viel jünger ist als ich, aber mittlerweile hat sich das als Fehleinschätzung herausgestellt (vllt war ich noch von Justine gebrandmarkt). Insgesamt ist sie ein wirklich intelligentes, total kreatives und talentiertes, aber vor allem sportliches Mädchen. Lustigerweise haben wir fast genau dieselben Interessen- abgesehen von ihrer Leidenschaft für "Americas Next Topmodel". Mit meiner Gastfamilie hätte ich es kaum besser treffen können, muss ich sagen. Alle, also meine Gasteltern Joshua und Dawn, mein Gastbruder Jackson und Sierra sind einfach unglaublich humorvoll und wunderbar sarkastisch. Jackson hat mit seinen 13 Jahren einen viel zu schwarzen Humor, aber das scheint in der Familie zu liegen. Am Freitag werde ich bei der Hochzeit eines unzähliger Cousins die restliche Familie kennen lernen, die ursprünglich aus Deutschland und Polen stammt. Deswegen kannten die 4 auch schon die Tradition des "Räuchermännchens", welchen ich ihnen als Gastgeschenk mitgebracht hatte---- was Jackson natürlich sofort ausprobieren musste. Meine Gasteltern sind mit ihren 40 Jahren für mich wirklich junge Eltern, aber vor allem meine Gastmutter ist wirklich bemüht, nett und eine wirklich gute Köchin gesunder Küche, auch wenn man die eigene Mama schon sehr vermisst (für den Fall, dass du das liest Mama!) :D


Was ich bisher so gemacht habe: also nach meiner Landung hier in Rapid City, hatte ich durch den heftiger als erwarteten Jetlag eher weniger erfreuliche Nächte. Der Flug an sich war wirklich angenehm und ich habe mich sehr nett mit mehreren Personen unterhalten. Auf meinem Transatlantikflug saß ich neben einem sehr netten Mechaniker des Militär, der aus Afghanistan gekommen war, um an der Beerdigung seiner Großmutter teil zu nehmen. Das war natürlich erst mal ganz schön hart, aber es war wirklich interessant sich mit ihm zu unterhalten. Außerdem hat er mir Fotos von seiner Arbeit- an 2 Millionen$-ferngesteuerten-Flugsonden- gezeigt, doch als er mir einen extra für die Soldaten gebauten McDonalds auf dem amerikanischen Gelände gezeigt hat, war ich ganz schön von dieser Tunnelsicht geschockt. Insgesamt ist es ganz schön "different" einfach überall von fremden Personen angesprochen und gefragt zu werden, wohin man fliegt, woher man sei. Das ist schon wirklich in gewisser Weise einfach einzigartig. Die Einreise war ganz schön aufregend, immerhin hatte man schon in Dresden meine Querflöte auf Sprengstoff getestet, weshalb ich das schlimmste befürchtete. Aber da ich alle Unterlagen - im Gegensatz zu vielen andere EF-Schüler- , schon beisammen hatte, verlief die Einreise halbwegs komplikationsfrei, außer, dass mir der Einreisebeamte partout nicht glauben wollte, dass ich erst 17 bin.... Ich brauch dringen "Anti-Aging-Produkte"!

Den ersten Morgen hier verbrachte ich vor allen mit Kofferauspacken, währenddessen Sierra beim Volleyballtraining war. Am Nachmittag fuhren Sierra, Breanna und ich zur Mall, damit ich mir endlich die mir vom Zoll abgenommen Abschminktücher zulegen konnte. Die Shoppingmöglichkeiten sind hier eher begrenzt, aber für wichtige Anlässe wollen Sierras Freunde mit mir nach Sioux Falls fahren. Am Abend waren wir bei einem sogenannten Straßenfest und die Atmosphäre war zwar sehr Country-mäßig, aber so schön irgendwie... Insgesamt ist Rapid City wirklich eher klein, aber die trockene Hitze und die vertrockneten Landschaften haben eine Faszination für sich.

Am morgen waren wir dann bei meiner Schule, um meine Student-ID-Foto zu machen und um meinen Stunden plan fest zu legen, auch wenn Sierra und ich leider keine Stunden zusammen haben:


1. Yearbook
2. English
3. US History 
4. World History
5. Psychology
6. Mathe
7. Drama


Der weitere Tag war dann durch verschiedene Volleyballspiele gefüllt, die ich zusammen mit Brooke und Kathrein, zwei sehr lustigen Freundinnen von Sierra geschaut habe, da sie als noch nicht festgesetztes Teammitglied beim Coach sitzen musste. So konnte ich schon mal meine zukünftige Schule bewundern, die architektonisch eher dürftig ist, aber hat ihren Charme. Als vor dem Hauptspiel dann die Nationalhymne zum Besten gegeben wurde, war ich dermaßen perplex, dass ich fast umgefallen wäre. Während des ganzen Spiels waren relativ viele Schüler anwesend, um zu "cheer"-en, also um ihr Team zu unterstützen. Sehr nette Geste, aber teilweise viel zu gut gemeint. Das ganze Stand unter dem Thema Hawai, weswegen alle Motto-verkleidet gekommen sind, was in der Masse schon einen gewissen Eindruck gemacht, obwohl wir trotzdem knapp verloren haben.




Danach sind wir zu "Fair" gefahren, also zur Kirmes für Cowboys ;) Was hierbei natürlich der absolute Hammer war, war der.... tatatatata....."German Club" und natürlich der Rechtschreibfehler, aber was ist das denn für ne "heiße Kiste"... Kein Wunder, dass alle denken, alle Deutschen Bayern sind.




Das Wochenende war relativ entspannt und nachdem wir das Schulshopphing geschafft hatten, habe ich mit Dawn und Sierra eine erfolgreiche Popcorn-"Project Runway"-Session eingelegt. Abends sind Sierra und ich mit ihren Freundinnen Beach Volleyball spielen gegangen und meine lieben Mädels, das ist gebongt für nächstes Jahr. So verdammt noch mal lustig! "Freundinnen" bedeutet (der Reihe nach):
Brooke, Sierra, Maura, Jeana und Ana. Und auch wenn sie mich währenddessen mit ihrem "good job", wenn ich mal einen Ball über das Netz gekriegt habe, ziemlich zum Looser gemacht haben, sind sie wirklich wirklcih netter als erwartet :D (Ach mädels, unsere sinnigen Klassenfahrtabende fehlen mir trotzdem---- also wehe ihr vergesst mich :-* )
Afterwords wurde ich dann zu Armadillo's kutschiert und durfte das beste Eis der Stadt genießen...
Und das ist vielleicht das unglaublichste hier, dass wirklich alles so ist, wie in den ganzen Teenie-Films. Und ohne scheiß, es ist irgendwie extrem "geil" in den Jeeps anderer Leute bei offenem Fenster laut Musik hörend sich den Wind um die Ohren sausen zu lassen...


Gestern Abend wurde ich dann noch von Sierra gebeten, ihr beim "First-day-of-School"-Outfit zu helfen, wass wir erfolgreich gemeistert haben. Stevens High School glich heute auch wirklich eher einem Laufsteg als einer Schule. Jeder musste zur Schau stellen, was sich "stylemäßig" so geändert hat und meine Güte, diese blondierten Barbies hier sehen alle gleich aus. Der Unterricht war bisher eher ereignislos, da heute Belehrungen und das Kennenlernen im Vordergrund standen. Die Lehrer hier sind aber um einiges persönlicher als unsere. Meine Mathelehrer hat meiner Klasse zum Beispiel seine halbe Lebensgeschichte ausgebreitet hat, im Englisch-Unterricht haben wir mit einem Test über unsere Lehrerin angefangen und irgendeine Volleyball-Trainerin hat mich in den Arm genommen, weil sie mich mit einer anderen Schülerin verwechselt hat.

Eigentlich ist leider noch viel mehr zu erzählen, aber das hat mich jetzt meinen ganzen Nachmittag gekostet und jetzt wird die neue Staffel "America's Next Topmodel" eingeweiht. Hiermit verbleibe ich erst mal, fragt nicht, wann ich das nächste mal so in Schreib-Extase gerate!!!

In Vermissung, Jule

Sonntag, 26. August 2012

Nostalgie


Als erstes meine Würdigung dieses wunderbaren Fotos... Man hat gerade kein Zeit für mehr, "cause we're about to go hiking" :D